Vor zwei Jahren hat sich mein Leben verändert: Zum ersten Mal bewegte ich mich nicht auf zwei Beinen, sondern auf vier Rädern. Diese Umstellung war kompliziert, aber eine Sache hat mir geholfen, diese schwierige Zeit zu meistern. Die Tatsache, dass ich weiterhin meine Hände benutzen konnte, ermöglichte es mir, meine Arbeit fortzusetzen. Ich konnte spielen, programmieren und weiterhin spannende Projekte machen.
Ich verbrachte drei Monate im Rollstuhl, bevor ich, Gott sei Dank, wieder laufen lernte. Alles schien sich zu normalisieren, und dann besuchte ich ein fantastisches Gaming-Festival im München. Dort lernte ich Marlene kennen, die ebenfalls im Rollstuhl saß. Ihre Situation war jedoch noch herausfordernder, denn sie konnte ihre Hände nicht benutzen, um den Computer zu bedienen. Trotzdessen war sie in der Lage Computer Spiele zur entwerfen und ihre Arbeit wurde sogar beim Gamespreis23 ausgezeichnet.
So entstand die Idee: Was wäre, wenn ich mein Lieblingscomputerspiel Kerbal Space Program so anpasse, dass auch Menschen mit Behinderung und auch im Rollstuhl, die vielleicht ihre Hände nicht benutzen können, ebenfalls spielen könnten? Ich habe die Möglichkeit bekommen, meine Idee auf dem Game Festival 2024 zu realisieren.
Dabei verfolge ich zwei Ziele: Erstens möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie man das Kerbal Space Program auch aus dem Rollstuhl heraus steuern könnte – und das ohne Hände, sondern mithilfe von Kopf, Mund, Beinen oder Rücken. Zweitens möchte ich Menschen ohne Behinderungen die Gelegenheit geben, sich in meinen Rollstuhl zu setzen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Herausforderungen Menschen mit Behinderungen täglich bewältigen müssen. Dennoch sind sie glücklich und in der Lage, außergewöhnliche Projekte zu schaffen.
Ich lade daher jeden, der diese Erfahrungen machen möchte, zum Game Festival 2024 ein. Es wird nicht nur mein Projekt, sondern auch viele andere interessante Projekte präsentiert. Wir feiern gemeinsam die Spielkultur auf dem Game Festival. Seid dabei, ich freue mich darauf, euch zu treffen.
Insbesondere möchte ich dem Mesani Sanitätshaus, Raphael Höver und Jan Spennemann für ihre Unterstützung bei diesem Projekt danken. Übrigens, nach dem Festival werde ich die gesamten Steuerungspläne sowie die Software veröffentlichen, sodass jeder, der möchte, das Projekt nachbauen kann.
Bleibt auf Kurs, dein
