Buch-Tipp für Eltern 2024

Computer Spiele
Buch-Tipp für Eltern 2024

Daniel Wolff habe ich erstmals in der Schule meines Sohnes kennengelernt. Damals war ich noch keine Raketenmann. Ich habe schon seit 4 Jahren ehrenamtlich Kinder unterrichtet aber habe ich angst gehabt meine Festanstellung zur reduzieren und sich mehr in diese Richtung mich bewegen. Daniel hat mir sehr viele Wertvolle Tipps gegeben aber ich glaube das Wertvolle war meine Name. Ich habe wochen lang überlegt wie ich die Kleinunternehmer nennen will, und da kam Daniel und hat mich gefragt: Wie nennen dich die Kinder? Ich meinte wenn ich Sie in die Strassen begegne die rufen immer hallo Raketenmann.

Aber das war nicht nur was ich von Ihm gelernt habe. Daniels vortrag hat mir und meine Frau sehr geholfen gesunde gewonheiten und medienzeiten für meine 3 Söhne einzuführen. Ich war sehr begeistert als seine Buch Allein mit dem Handy dieses Jahr erschien und er war so nett dass er mir paar Fragen zum seinem Buch beantwortete.

Was war die größte Überraschung oder Erkenntnis, die dir beim Schreiben des Buches begegnet ist? Gab es etwas, das deine Perspektive oder Herangehensweise besonders beeinflusst hat?

Das Schreiben des Buches war für mich wie eine Befreiung: Ich hatte jahrelang das Gefühl, unglaublich viel Dramatisches von den Kindern gehört zu haben; aber wenn ich versucht habe, diese Dramatik an außenstehende Erwachsene weiterzugeben, bekam ich oft nur ein leicht ungläubiges Kopfschütteln oder ein resigniertes Achselzucken zurück – nach dem Motto „Was kann man da schon machen?“. Jetzt liegt das Ganze offen in einem Buch vor uns, für jeden einsehbar – wenn es in einigen Familien oder Schulen Diskussionen auslöst, war es mir jede Anstrengung wert!

Gab es Kapitel oder Themen, die du ursprünglich einbringen wolltest, die es aber nicht ins Buch geschafft haben? Was waren die Gründe dafür?

Ja, ein geplantes Kapitel über Fake News und Hate Speech hat es am Ende nicht ins Buch geschafft – ganz einfach aus Platzgründen: Vereinbart waren etwa 280 Seiten – und bei 320 Seiten (gedruckt in Farbe!) habe ich mich dann eingebremst. Aber es gibt noch viele weitere Themen rund um Kinder & Smartphones – ich habe das Gefühl, ich könnte noch 1.000 Seiten schreiben! :)

Welches Kapitel war für dich am herausforderndsten? Gab es Stellen, die du mehrmals überarbeiten musstest, um deine Gedanken genau auf den Punkt zu bringen?

Das Kapitel über Cybergrooming war für mich das mit Abstand schwerste. Auch wenn es für den einen oder anderen vielleicht etwas cheesy klingen mag: Ich musste während der Recherche und des Schreibens ein paar Mal weinen, vor Wut und vor Trauer über die Wehrlosigkeit der Kinder und die Gleichgültigkeit mancher pädokrimineller Täter und – genau so fürchterlich empfinde ich aber das stumpfe Nicht-wissen-wollen vieler Eltern. Ich habe mir dieses Thema beileibe nicht ausgesucht – es ist durch meinen Job zu mir gekommen.

In deinem Buch empfiehlst du klare Medienzeiten für Kinder – eine Idee, die ich sehr schätze. Was würdest du Familien raten, bei denen jedes Kind seine eigene Medienzeit hat, diese Zeiten aber oft miteinander kombinieren? So könnte es vorkommen, dass jüngere Kinder durch das Zuschauen bei älteren Geschwistern deutlich mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen.

Kinder und Jugendliche sind unendlich einfallsreich, wenn es um die „Optimierung“ ihrer Medienzeiten geht – und nutzen nur zu gerne das Chaos aus, wenn es in großen Familien etwas drunter und drüber geht. Das haben wir Eltern früher als Kinder übrigens ganz genau so versucht. Vor allem bei jüngeren Kindern bin ich ein großer Freund davon, die Medienzeiten grundsätzlich ins Wohnzimmer zu legen, damit man zeitlich und inhaltlich besser den Überblick behalten kann – und dort eventuell gleichzeitig anfängt. Manchmal hilft es auch, wenn man an das Ehrgefühl der älteren Geschwister appelliert, nach dem Motto: „Du bist der/die Große hier, und obwohl es nicht Deine Verantwortung ist, fände ich es toll, wenn Du ein bisschen mithilfst, dass Deine kleinen Geschwister nicht allzu lang am Bildschirm hängen – und vor allem nix Schlimmes zu sehen bekommen. Kannst Du mir ein bisschen dabei helfen?“

Digitale Medien entwickeln sich ja rasant. Hast du Pläne, dein Buch in Zukunft zu aktualisieren, um den neuen Entwicklungen gerecht zu werden?

Wenn „Allein mit dem Handy“ auf Dauer viele Menschen interessiert (und sich mein Verlag deshalb für aktualisierte Auflagen entscheidet), werde ich neben vielen Details hier und da vor allem das Kapitel über Künstliche Intelligenz immer wieder aktualisieren müssen. Aber mein Buch ist ja erst wenige Wochen auf dem Markt – warten wir’s mal ab. Immerhin sind die ersten Reaktionen außerordentlich positiv – nicht jedes Buch wird bereits nach einer Woche ein „SPIEGEL Bestseller“. Ich empfinde das alles als großes Geschenk – und freue mich auf jede neue Entwicklung!

Lieber Daniel, ich möchte mich herzlich für unser Gespräch bedanken. Es bedeutet mir viel, dass du Eltern und Schulen über diese wichtigen Themen informierst. Deine Arbeit ist unglaublich wertvoll, und ich wünsche dir von Herzen, dass du noch viele Jahre lang so viele Kinder und Familien wie möglich mit deinen großartigen Tipps erreichst.

Ich freue mich schon auf dein nächstes Buch – bis bald!