Dieses Jahr war alles – herausfordernd, aufregend, überwältigend und voller Meilensteine. Von inspirierenden Momenten mit Kindern, die in meinen Kursen über sich hinauswuchsen, bis hin zu meinem persönlichen Traum, in der Weltraumindustrie Fuß zu fassen – 2024 hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt.
Januar
An diesem Punkt blicke ich mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Ab dem 1. Januar 2024 habe ich meine reguläre Arbeitszeit reduziert, um mich stärker auf meine Tätigkeit als Raketenmann zu konzentrieren. Doch viele Fragen begleiten diesen Schritt: Werde ich es schaffen? Werde ich genügend Aufträge bekommen? Wird das Geld für unsere Familie ausreichen? Werde ich weiterhin Freude an meiner Arbeit haben? Und wie wird es um meine Gesundheit stehen?
Frauensee Tagung mit SIN - Studio im Netz
Gleich zu Beginn des Jahres 2024 hatte ich die Ehre, an mehreren Tagen der Tagung von SIN -Studio im Netz am Frauensee teilzunehmen. Dabei konnten wir nicht nur inspirierende Gespräche darüber führen, wie wir im Jahr 2024 unsere Kurse gestalten, sondern auch das erste Robotik-Equipment, bestehend aus fünf mBots für das Kreativlabor, evaluieren. Nach einem ersten Test mit Sofia waren wir uns einig, dass diese Plattform hervorragend für Robotik- und KI-Kurse geeignet ist. Daraufhin haben wir weitere Roboter bestellt und begonnen, neue Kurskonzepte zu entwickeln.
Das Wetter war herrlich – der See war zugefroren, und es herrschte eine zauberhafte Winterstimmung. Ich habe diese Zeit sehr genossen und hoffe, dass ich dieses Erlebnis im Jahr 2025 wiederholen kann.
Weichensensor-Modell im Robotikkurs
Da ich meine Arbeitszeit reduziert hatte, musste ich mich bei Konux auf das Wesentliche konzentrieren. Für Nebenprojekte blieb leider keine Zeit. Im Januar kam ein Kollege auf mich zu und fragte, ob es möglich wäre, einen Demonstrator für unsere Zugsensoren auf einer Modelleisenbahn zu implementieren, um diesen der Deutschen Bahn zu präsentieren. Leider fehlte mir die Zeit dafür – die Lust, es umzusetzen, war jedoch umso größer.
In einer Nacht, als ich im Bett lag, kam mir die Idee: Warum nicht dieses Projekt mit den Kindern im Robotikkurs des Kreativlabors durchführen? Ich besprach die Idee mit Sofia von SIN - Studio im Netz, und sie war so freundlich, grünes Licht zu geben. Noch im Januar konnten wir loslegen.
Den Sensor haben wir im Tinkercad designt. Als Zugmodell wählten wir eine H0-Lokomotive. In die vordere Lok bauten wir einen Magneten ein und platzierten einen Hall-Sensor in einer Weiche. Mithilfe eines ESP NodeMCU übermittelten wir die Daten an einen Raspberry Pi, der Dummy-Daten auf einem Monitor anzeigte.
Die Kinder hatten großen Spaß, und das Ergebnis sprach für sich. Es war das erste Mal, dass ich ein Kursergebnis tatsächlich in der Praxis verwenden konnte. Als Dankeschön schenkte uns die Firma ein komplettes Zugset – ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten!
Februar
Back to the Future
Wenn ein Kurs über einen längeren Zeitraum läuft, gibt es Momente, in denen die Kinder einen Themenwechsel brauchen, um die Motivation wieder anzukurbeln. So war es auch bei meinem Robotikkurs in Freiham, wo ich merkte, dass ein wenig Abwechslung nötig war.
Das klingt jetzt alles gut durchdacht, aber um ehrlich zu sein: Die Wahrheit ist, dass ich in der Arbeit sehr viel zu tun hatte und mich für den Freitag nicht richtig vorbereiten konnte. Deshalb entschied ich spontan, einen alten Rechner mitzubringen, den die Kinder auseinanderbauen durften. Zusätzlich packte ich ein paar 8-Bit-Computer aus meiner Sammlung ein, um zu zeigen, wie die Technik zu meiner Kinderzeit aussah.
Ich dachte, das würde nur für diesen einen Kurstag ausreichen und vielleicht ein bisschen Interesse wecken – aber ich hätte nicht falscher liegen können. Die Kinder waren begeistert, besonders diejenigen, die sonst oft Schwierigkeiten haben, sich lange zu konzentrieren. Der Computerbau faszinierte sie so sehr, dass wir dieses Thema über mehrere Wochen hinweg vertieften.
Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, dass jedes Kind unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen hat – und dass es immer ein Thema gibt, mit dem ich sie begeistern kann.
März
Python Programmierung
Während des Robotikkurses haben wir einiges unternommen: Wir haben mit Scratch programmiert, Roboter gebaut, mit Arduino experimentiert und auch den Zugsensor entwickelt. Doch was wirklich gefehlt hat, war die Möglichkeit, tiefer in Programmierkenntnisse einzutauchen. Einige Kinder kamen auf mich zu und äußerten den Wunsch, besser Python zu lernen.
Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrere Python-Kurse gegeben, war aber nie wirklich zufrieden mit meinem Ansatz. Entweder war es zu theoretisch, oder ich habe versucht, von Blockprogrammierung direkt auf Python umzusteigen. Dabei wurden die textbasierten Aufgaben schnell langweilig.
Für diesen Kurs wollte ich einen anderen Weg gehen – und dabei entdeckte ich die Bibliothek PyGameZero. Ich glaube, damit habe ich endlich die perfekte Lösung gefunden. Ich stellte den Kindern fertige Programme zur Verfügung, und ihre Aufgabe war es, diese zu modifizieren. Zum Beispiel programmierten sie einen Multiplayer-Modus für ein Tron-Spiel.
Das Ergebnis war hervorragend. Statt dass ich ihnen If-Then-Logik oder andere Grundlagen langatmig erklärte, kamen die Kinder proaktiv auf mich zu und stellten gezielte Fragen. Die Motivation und die Freude am Lernen waren greifbar – ein voller Erfolg!
April
Gamesfestival
Im April war ich sehr beschäftigt mich auf das Games Festival vorzubereiten, und ich hatte eine ziemlich verrückte Idee. Nachdem ich fast ein halbes Jahr im Rollstuhl war, wurde mir bewusst, wie schwierig es für Menschen mit körperlichen Einschränkungen sein kann, Spiele zu spielen.
Das Games Festival 2024 fokussierte sich genau auf dieses Thema, und so entschied ich, einen Rollstuhl zu bauen, der es ermöglicht, mein Lieblingsspiel, Kerbal Space Program, auf eine besondere Art zu steuern.
Die Idee war, das Spiel so anzupassen, dass die Steuerung mithilfe des Rollstuhls möglich wird. Mit speziellen Sensoren und Eingabemethoden konnten die Spieler das Spiel allein durch Bewegungen des Rollstuhls bedienen. Es war ein spannendes Projekt, das Barrieren abbauen und den Zugang zu Spielen für alle ermöglichen sollte. Mehr über diese Projekt köntet Ihr im meinem anderem Blogbeitrag lesen: https://raketenmann.de/blog-entries/barrierefreies-spielen-raketensteuerung-im-rollstuhl/
Mai
Mintmakers
Im April hatte ich die Möglichkeit, im Kreativlabor einen Kurs für eine Mittelschule zu starten – dank der Unterstützung von Agnieszka von Mint-Makers. Der Kurs richtete sich an Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse, und mein Ziel war es, sie für MINT-Themen zu begeistern.
In diesem Kurs war ich nicht allein – Roland hat mich begleitet und mich während des Unterrichts tatkräftig unterstützt, und das alles ehrenamtlich. Seine Hilfe war unbezahlbar, und ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich für die Jugendlichen so engagiert eingesetzt hat. Wir haben uns entschieden, eine robotische Hand zu bauen – ein Vorhaben, das sich als gar nicht so einfach herausstellte. Die Schüler müssten schon einige Aufwand hineingesteckt haben, um es richtig zusammenzubauen. Doch am Ende hat alles geklappt, und die Mühe hat sich gelohnt.
Die Jugendlichen haben während des Kurses vier beeindruckende Roboterprojekte entwickelt:
• Einen Roboter, der mit einem Nagel zwischen den Fingern spielt.
• Einen Roboter, der zeichnen kann.
• Einen Roboter, der wie eine Schaufel verwendet wird.
• Einen Roboter, der Gegenstände weiterreicht.
Die beeindruckenden Ergebnisse könnt ihr euch in diesem Video ansehen:
Einen besonderen Moment aus diesem Kurs werde ich nie vergessen. Einer der Schüler war überzeugt davon, dass er nicht besonders begabt sei und immer wieder Hilfe bräuchte. Am Ende des Kurses schenkte ich ihm ein iFixit-Kit und sagte ihm, dass ich fest an ihn glaube. Ich erklärte ihm, dass er alles schaffen könne, wenn er an sich selbst glaubt.
Monate später rief mich Roland an eine Helfer aus dem Kurs an und sagte: “Du wirst es nicht glauben!” Er erzählte mir, dass er eine Anzeige gelesen habe, in der jemand kostenlos Computer sammelt, um sie zu reparieren und weiterzugeben. Als er seinen alten Computer spenden wollte und die Person zum Abholen kam, stellte sich heraus, dass es genau dieser Schüler war. Der Junge erzählte, dass der Kurs ihn motiviert habe, sich für ein technisches Thema zu entscheiden und diesen Weg weiter zu verfolgen.
Mehr über den Kurs könnt ihr hier nachlesen: Aubinger Online – MINT Makers
Juni
Im Juni habe ich zusätzlich zu meinen bestehenden Kursen noch extra 2 Kurse gestartet, einen davon im Dante Gymnasium. Meine Erfahrung von Dante Gymnasium habe ich bereits ausführlich im diesem Blogbeitrag berichtet https://raketenmann.de/blog-entries/dante_blog/
Juli
Erfahrung mit der Förderschule
Meine liebe Nachbarin Steffi, die als Lehrerin an der Franz-Marc-Schule in Geretsried arbeitet, fragte mich, ob ich an ihrer Schule einen Kurs starten möchte. Ich habe gesagt, dass ich leider momentan ziemlich ausgebucht bin, aber trotzdem für die Zukunft gerne darüber nachdenken würde. Schließlich dachte ich, es wäre schön, die Schule zumindest einmal zu besuchen.
Als ich dort war und mit dem Rektor gesprochen habe, war ich eigentlich kurz davor, das Ganze abzusagen. Doch dann bin ich in die Klassen gegangen, und die Reaktion der Kinder hat mich überwältigt. Sie haben sofort gefragt, wann ich aus dem Weltraum zurückgekommen bin 😂, wie lange ich dort war, und hatten unzählige Fragen – so etwas habe ich in keiner anderen Schule oder Einrichtung zuvor erlebt. Da konnte ich einfach nicht Nein sagen. Also habe ich gesagt, dass ich bis August vielleicht ein paar Stunden übernehmen könnte.
Der Unterricht in der Förderschule war für mich eine völlig neue und besondere Erfahrung. Zum einen sind in den Klassen viel weniger Kinder als in anderen Schulen, und zum anderen gibt es immer zwei Lehrkräfte, die den Unterricht begleiten. Dadurch war ich nie allein mit den Kindern, was eine schöne Unterstützung war.
Die Kinder selbst waren unglaublich neugierig und stellten viel mehr Fragen als ich es aus anderen Klassen gewohnt bin. Es war faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich ihre Fähigkeiten waren: Einige Kinder konnten Kopfrechnen besser als ich, während andere Schwierigkeiten hatten, das Gewicht auf einer Waage abzulesen wo wir gespielt haben wer würde wie viel wiegen auf unterschiedliche Planeten. Diese Vielfalt machte den Unterricht besonders spannend und lehrreich für mich.
Staubsauger Roboter zweites Leben
Gegen Ende des Schuljahres, kurz vor den Sommerferien, wollte ich unseren einjährigen Robotikkurs mit einem besonders coolen Projekt abschließen. Ich hatte noch einen uralten Staubsaugerroboter, der damals weder Bluetooth- noch Fernsteuerungsfunktionen hatte. Also brachte ich ihn mit in den Kurs, und unser Ziel war es, diesem Roboter ein zweites Leben zu schenken.
Wir haben einen Arduino darauf montiert und mithilfe eines Bluetooth-Adapters eine Fernsteuerung ermöglicht. Es war großartig, mit den Kindern gemeinsam das Reverse-Engineering durchzuführen, um herauszufinden, wie wir an die serielle Schnittstelle des Roboters herankommen. Der Moment, als wir ihn schließlich in Bewegung setzten, war einfach magisch.
Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich fast mehr Freude daran hatte als die Kinder – es war ein unglaubliches Gefühl, einen Roboter, den ich schon fünfmal wegwerfen wollte, wieder zum Leben zu erwecken.
August
Minecraft Schatzsuche
Obwohl bereits Sommerferien waren, blieb der Raketemann weiterhin aktiv. Ich wurde gefragt, ob ich ein Sommerferienprogramm an der Volkshochschule Taufkirchen anbieten möchte, und dachte sofort, dass dies die perfekte Gelegenheit wäre, meinen Minecraft-Workshop auszuprobieren.
Ich hatte zuvor schon mehrere Male für meine eigenen Kinder eine Minecraft-Schnitzeljagd organisiert, bei der die Schatzsuche in Minecraft beginnt und anschließend in die reale Welt übergeht. Dieses Mal durfte ich das Konzept mit einer größeren Gruppe von zwölf Kindern umsetzen – und ich glaube, es hat sehr gut funktioniert.
Es war eine wunderbare Erfahrung, auch wenn ich im Nachhinein sagen muss, dass ich den Kurs besser auf zwei Tage aufgeteilt hätte. Elf Stunden an einem einzigen Tag waren doch ein enormer Aufwand nicht nur für mich.
DnD im Urlaub
Danach konnte ich mich so richtig erholen. Wir waren drei Wochen mit der Familie unterwegs – zuerst in der Slowakei, dann in Ungarn und schließlich in Kroatien. Während dieser Reise haben wir uns mit den Freundinnen meiner Frau getroffen, bei denen insgesamt etwa 18 Kinder dabei waren.
Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe mit den Kindern eine Session Dungeons & Dragons gespielt. Es hat riesigen Spaß gemacht, und ich habe mir fest vorgenommen, 2025 einen Workshop zu machen, in dem ich Kinder in diese wunderbare Fantasy-Welt begleite und ihnen dieses großartige Spiel näherbringe. Mal sehen, ob sich diese Möglichkeit ergibt – ich freue mich schon darauf!
September
KI Kurs mit Roboter
Kaum waren die Sommerferien vorbei, startete mein nächster Kurs im September. Dieses Mal durfte ich mit Unterstützung der Münchner Volkshochschule einen zweitägigen Robotikkurs gestalten, der sich auf das Thema Künstliche Intelligenz konzentrierte. Das Ziel war, den Kindern KI näherzubringen und ihnen ihre Funktionsweise spielerisch zu erklären.
Mein Ansatz war, Roboter einzusetzen, die die Kinder nicht mit klassischen Programmiersprachen, sondern mithilfe von Prompting steuern konnten. Dabei haben wir auch ChatGPT genutzt und es so “promptet”, dass es wie ein Charakter agierte. Dies brachte nicht nur Spaß, sondern ermöglichte den Kindern einen praktischen Zugang zur KI.
Besonders wichtig war mir in diesem Kurs, nicht nur die Möglichkeiten von KI zu zeigen, sondern auch ihre Risiken zu beleuchten. Wir haben ein Quiz gespielt, bei dem die Kinder lernten, zwischen wahren und unwahren Aussagen von ChatGPT zu unterscheiden. Ziel war es, ihnen ein kritisches Verständnis für KI zu vermitteln und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um Falschinformationen zu erkennen.
Raketenmann wird Satellitenmann
Der September war für mich besonders stressig, da ich mich entschlossen habe, mich von meinem damaligen Arbeitgeber Konux zu trennen. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, das Raketeman-Thema Vollzeit zu verfolgen. Doch schnell wurde mir klar, dass es körperlich kaum machbar wäre, täglich mehrere Kurse durchzuführen, nur um finanziell über die Runden zu kommen.
Bereits während meines Sommerurlaubs kam ein unerwarteter Anruf von Ororatech – einer Firma der Satelliten herstellt, bei der ich mich vor vier Jahren beworben hatte.
Die Möglichkeit, in die Weltraumindustrie einzutreten, war immer ein großer Traum von mir. Als ich dieses Angebot erhielt, war ich überwältigt und musste keinen Moment überlegen – es war die Chance, auf die ich so lange gewartet hatte.
So habe ich mich entschlossen, an der gesamten Bewerbungsrunde teilzunehmen. Nach drei Wochen kam schließlich die großartige Nachricht: Ich habe die Stelle bekommen! Jetzt bin ich nicht nur der Raketemann, sondern auch der Satellitenmann 😆.
Ororatech entwickelt Satelliten um Waldbrände zu erkennen und schnelle Informationen bereitzustellen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, an einem Projekt zu arbeiten, das nicht nur technologisch beeindruckend ist, sondern auch einen echten Beitrag zum Schutz unseres Planeten leistet. Als Ground-Segment-Developer habe ich jetzt die Möglichkeit, den Kindern in meinen Kursen den echten Weltraum noch näherzubringen.
Und damit war der September immer noch nicht zu Ende. Ich hatte das Glück, an der Taufkirchener Waldschule im Ganztagsunterricht einen Raketenkurs zu starten. Besonders schön war, dass die Schule ganz in der Nähe liegt, was mir viel Fahrzeit erspart hat – eine willkommene Erleichterung in meinem vollen Alltag.
Oktober
VR Kurs
SIN - Studio im Netz hat mir ermöglicht, gemeinsam mit Florian Lohmann einen Kurs zu leiten, der den Titel “Future Freiham: Coding mit VR” trug. Die zentrale Frage lautete: Wie könnte der Stadtteil Freiham in 10 Jahren aussehen?
Diese Frage bildete die Grundlage für unseren Coding-Kurs, in dem Florian und ich gemeinsam mit den Kindern Visionen für die Zukunft des Stadtteils entwickelten und diese in einer Virtual-Reality-Umgebung online abbildeten. Das war für mich eine neue Herausforderung, da ich mich in der Architektur nicht so gut auskenne. Aber diese Lücke hat Flo hervorragend ausgefüllt. Gemeinsam haben wir ein exzellentes Team gebildet, und ich glaube, die Kinder hatten dabei eine Menge Spaß. Das Ergebnis könnt ihr euch gerne unter diesem Link anschauen:
https://kreativlabor-freiham.de/2024/12/13/future-freiham-coding-mit-vr/
Space Creator Day
Eine weitere besondere Gelegenheit ergab sich beim Space Creator Day, wo ich eingeladen war, einen Workshop für Erwachsene zu halten. Gemeinsam haben wir eine Mondlandung mit Kerbal Space Program versucht – und es hat fantastisch funktioniert. Ich hatte das Erlebnis so erweitert, dass gleichzeitig 13 Teilnehmer das Kerbal Space Program steuern konnten.
Da auf den Space Creator Days vor allem Space-Geeks anzutreffen sind, war die Durchführung der Mondlandung ziemlich unkompliziert. Dennoch gab es einen ganz besonderen Moment, der mir lange in Erinnerung bleiben wird: Nach dem Workshop kam ein Jugendliche mit Namen Julius mit seinem Vater zu mir und schenkte mir einen Suevit von Nördlinger Ries. Suevit ist ein Gestein, das durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Das Kind erzählte mir, dass in Nördlingen früher Apollo-Astronauten für die Mondlandung trainiert haben, da die Struktur des Kraters und das Gestein dort Ähnlichkeiten mit der Mondoberfläche aufweisen. Diese Information fand ich unglaublich interessant und mehr könntet Ihr hier nachlesen: https://www.berliner-zeitung.de/archiv/mondflug-astronauten-trainierten-1970-im-bayerischen-noerdlingen-li.1367892
Ein weiterer besonderer Moment beim Space Creator Day war, dass ich Hartzner und Orbital Plausch persönlich kennenlernen durfte. Die beiden sind super nett, äußerst kompetent in Weltraumthemen und betreiben jeweils einen sehr interessanten YouTube-Kanal, den ich jedem empfehlen kann.
Von Thorsten: https://www.youtube.com/@orbitalplausch
Von Harzner: https://www.youtube.com/@harzner
Auf der Heimfahrt hatten wir sogar die Gelegenheit, im Auto gemeinsam den ersten erfolgreichen catch der Starship Booster anzusehen, war ein Erlebnis.
Aber das war noch nicht alles: Isar Aerospace fragte mich, ob ich bei ihrer Weihnachtsfeier ein Kerbal Space Program-Event für die Kinder der Mitarbeiter organisieren könnte. Leider war ich an diesem Wochenende bereits fest verplant, da ich in Schneitach einen Robotic-Workshop halten sollte. Mit sehr schwerem Herzen musste ich dieses tolle Angebot ablehnen. Dennoch hoffe ich sehr, dass ich nächstes Jahr wieder gefragt werde.
Ich muss zugeben, der Oktober war unglaublich stressig. Im Rahmen der Programm-Woche der Reihe ENTER! der Münchner Bibliotheken wurde ich gefragt, ob ich eine Veranstaltung oder einen Workshop anbieten könnte. Ich schlug drei Workshops vor, in der Annahme, dass die Bibliothek sich für einen davon entscheiden würde. Stattdessen haben sie jedoch alle drei gebucht!
Kurse im Münchner Bibliotheken
So führte ich in einer Woche Workshops zu 3D-Druck, Kerbal Space Program und Robotik durch und das im Bibliothek Pasing, Motorama und Neuhausen.
Am besten hat, glaube ich, der 3D-Druck-Workshop funktioniert. Es war das erste Mal, dass ich so einen Workshop durchgeführt habe, und die Resonanz war großartig. Die Kinder sollten in TinkerCAD eine Mars-Basis designen, die wir anschließend mit 3 stück 3D-Drucker ausgedruckt haben. Danach konnten sie mit Robot-Armen die Basis an den richtigen Platz positionieren, was eine tolle praktische Erfahrung war. Zusätzlich konnten die Kinder mithilfe von icing das 3D-Druck-Konzept selbst ausprobieren, und selber Motive auf Papier bauen.
Obwohl alle Veranstaltungen glaube ich erfolgreich waren und die Teilnehmer Freude hatten, war ich danach komplett erschöpft. Ich brauchte dringend ein paar Tage Pause, um wieder Kraft zu tanken. Im Nachhinein war ich sehr froh, dass diese stressige Phase genau in die Zeit zwischen meinen beiden Arbeitgeber fiel. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich es wohl kaum geschafft.
November
Im November habe ich einen weiteren Kurs gestartet, ebenfalls in Taufkirchen, wodurch ich wieder Fahrzeit sparen konnte. Der Kurs ist Teil des Projekts “Stark und Gemeinsam”, bei dem Kinder aus zwei Grundschulen ausgewählt wurden.
Das Thema des Kurses ist Elektrizität, und mein Ziel ist es, den Kindern spielerisch und verständlich die Grundlagen der Elektrizität näherzubringen. Der Kurs läuft das ganze Schuljahr über und endet im Juli.
Agile Testing Days 2024
Gleichzeitig hatte ich die Gelegenheit, einen Vortrag auf den Agile Testing Days zu halten und zusätzlich einen Workshop für Erwachsene mit Empty Epsilon durchzuführen. Es war das zweite Mal, dass ich wieder einen Workshop für Erwachsene geleitet habe. Die Vorbereitung war zwar sehr aufwendig, aber ich glaube, die Teilnehmer hatten viel Spaß und konnten einiges daraus mitnehmen. Ich sehe großes Potenzial in Empty Epsilon und seinen Möglichkeiten für interaktive Workshops. Wenn ich die Zeit finde, möchte ich dieses Konzept in Zukunft weiter ausbauen und verfeinern.
Dezember
Mittelschule Schnaittach
Das letzte große Event im Dezember war der zweitägige Workshop an der Mittelschule Schnaittach durch den Code your way Projekt, wo ich gemeinsam mit Hans Robotik unterrichtet habe – unterstützt durch den Thymio-Roboter. Es ist immer eine Freude, einen Kurs mit einer anderen Person zu leiten, da der Austausch von Ideen und die gegenseitige Unterstützung den Kurs bereichern. Und so wie mit Flo waren wir auch mit Franz einen super Team.
Es waren knapp 14 Schüler dabei, und es war das erste Mal, dass ich mit Thymio gearbeitet habe. Dieser Roboter, der in der Schweiz entwickelt wurde, hat mich wirklich begeistert. Ich denke, es ist bisher die beste Plattform, um Kindern spielerisch das Binärsystem näherzubringen.
Und was bleibt am Ende des Jahres?
Ich bin unglaublich dankbar. Dankbar bin ich an Gott, dass ich in diesem Jahr so viel Freude erleben durfte und meinen Traum leben konnte. Dankbar für all die Menschen, die mich in diesem verrückten Jahr unterstützt haben. Besonders dankbar bin ich meiner Familie, meiner Frau Maria, die dieses turbulente Jahr mit mir durchgestanden hat. Es war nicht leicht, denn ich habe Tag und Nacht gearbeitet – im Job und als Raketenmann.
Ich bin auch meinen Kindern sehr dankbar, die oft ertragen mussten, dass ich müde war und nicht immer die Geduld hatte, die sie verdient hätten. Ein großer Dank geht an meine Kooperationspartner, allen voran **SIN - Studio im Netz **, die es mir ermöglicht haben, die tollen Projekte in Freiham zu realisieren, und an **Agnieszka von **Little Lab, die mich immer unterstützt hat. Ebenso danke ich meinen Ko-Lehrern Flo, Franz, Rudi, Ingo – es war eine Freude, die Projekte gemeinsam zu gestalten, und es tat gut, nicht alles allein zu machen. Ein extra dank geht an Fabio, Jan Spenemann, Timo aus Berlin und Yannick.
Ich bin auch den vielen Institutionen dankbar, die mich eingeladen und mir ermöglicht haben, den Traum des Raketenmanns Wirklichkeit werden zu lassen.
Wenn ich zurückblicke, ist es kaum zu glauben: Vor eineinhalb Jahren saß ich noch im Rollstuhl und wusste nicht, ob ich jemals wieder laufen kann. Und jetzt sehe ich, was ich alles erreicht habe.
Doch bei allem, was ich geschafft habe, weiß ich, dass ich im Jahr 2025 ein bisschen besser auf mich achten muss. Ich möchte mich in meiner neuen Arbeit bei Ororatech festigen und dort einen echten Beitrag zum Erfolg leisten. Gleichzeitig werde ich weiterhin als Raketenmann Kindern die Technik näherbringen und das Wissen, das ich bei Ororatech sammle, an die nächste Generation weitergeben.
Dieses Jahr war ein Meilenstein, und ich blicke voller Zuversicht auf das kommende.
Statistiken
Noch ein paar Statistiken darüber, wie viele Kinder ich in diesem Jahr erreicht habe und in welchem Alter sie waren:
Kurse | Alter |
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Robotik Kurs, Freiham Kreativlabor | 6-10, 10-16 |
Mintmakers, Robotik Kurs | 16-18 |
Gamesfestival 2024 | 0 - 99 |
Weltraumbrücken, Dante Gymnasium | 13 - 16 |
Raketenkurs, Franz-Marc-Schule in Geretsried | 7-12 |
Minecraft Workshop, Taufkirchen VHS | 8 - 14 |
Roboter mit KI, Münchener VHS | 10 - 14 |
Raketenkurs, Ganztag Schule am Wald Taufkirchen | 7-10 |
Future Freiham: Coding mit VR | 10-15 |
Stark und Gemeinsam, Taufkirchen | 9-10 |
Roboter Fahrzeuge Workshop, Münchner Stadtbibliothek Motorama | 10 - 14 |
3D Druck Workshop, Münchner Stadtbibliothek Pasing | 10 - 14 |
Raketenworkshop, | |
Münchner Stadtbibliothek Neuhausen | 6 - 10 |
Roboter Workshop mit Thymio, Mittelschule Schnaittach | 12 - 15 |
Starfleet Guardians: The Last Mission, The Agile Testing Days 2024 | 20 - 99 |
Landing on the Mun, Space Creator Day 2024 | 20 - 99 |
Anzahl der Kinder in den Kursen erreicht | ca. 170 |
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Anzahl der Stunden im Kursunterricht | ca. 400 |
Anzahl der Vorbereitungsstunden für den Kursunterricht | Viel zu viele – zumindest laut meiner Frau. 😅 |