Nach dem Absturz Raketenmann hebt endlich ab!

Leben von Raketenmann
Nach dem Absturz Raketenmann hebt endlich ab!

Der Absturz

Die Diagnose Anfang Juli 2023 lautete: “Ihr Fußgelenk ist gebrochen und muss operiert werden.” Dies war das Ergebnis nach zwei Wochen intensiver Fußschmerzen, als ich in die Notaufnahme des Krankenhauses kam. “Hogy az a …”, sagte ich und konnte in letzter Minute gerade noch verhindern, dass mir ein kräftiger ungarischer Fluch über die Lippen kam. Noch einmal zwei Monate im Rollstuhl.

Es ist erst ein Jahr her, seit ich es geschafft habe, aus dem Rollstuhl herauszukommen. Damals, während eines Kurses, in dem wir mit den Kindern eine Rakete starten wollten, stolperte ich und brach meine Patella in vier Stücke. Zwei Operationen, acht Wochen im Rollstuhl, kein Sommer und ein halbes Jahr vergingen, bis ich mich wieder fit fühlte.

Raketenmann in der Rollstuhl

Und dieses Jahr wieder dasselbe. Dabei hatte ich große Sommerreisepläne für unsere Familie. Außerdem hatte ich seit Wochen den Elektrokurs im Kindergarten geplant. Ich wollte es nicht erneut absagen. In den ersten Stunden nach der Diagnose war ich zerstört.

Als ich seelenlos durch mein Handy wischte, um mich aufzumuntern, stieß ich auf eine Nachricht: Die indische Mondlandungssonde Chandrayaan-3 sollte Heute mit einer Rakete starten. Welch merkwürdiger Zufall. Ich erinnerte mich daran, wie Indien vor 3 Jahren mit Chandrayaan-2 die Mondlandung nicht geschafft hat. Aber die Indian Space Research Organisation (ISRO) gab nicht auf. Innerhalb von nur 3 Jahren bauten sie eine zweite Mondlandersonde und planten im August erneut auf dem Mond zu landen. Mit diesem Gedanken fasste ich den Entschluss, mich zusammenzureißen und das Beste aus meiner Situation zu machen. Seit einigen Jahren raten mir meine Kursteilnehmer, eine Webseite zu erstellen, auf der ich all meine Kurse und Aktivitäten beschreibe. Nun hatte ich die Zeit dafür.

Chandrayaan Mondlandung mit den Kindern

Chandrayaan-3 Mondlandung auf Bildschirm

Die letzte Website, die ich vor 10 Jahren erstellt habe, liegt schon lange zurück, und seitdem hat sich das Internet grundlegend verändert. Aber nach ein paar Wochen Basteln und Einarbeiten in den HUGO-Webseitengenerator habe ich es geschafft. Gerade rechtzeitig, als die Familie zurückkam, und pünktlich zur indischen Chandrayaan-3 Mondlandung.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir vor 3 Jahren dieselbe Mondlandung mit Chandrayaan-2 als Familie live verfolgt haben, und wie die Kinder fast geweint haben, weil es leider nicht geklappt hat. Diesmal waren wir gespannt, aber alles lief reibungslos. Falls ihr es verpasst habt, könnt ihr es hier nachschauen: Indische Mondlandung der ISRO Chandrayaan 3 Mission mit Vikram Lander und Rover auf Deutsch.

Kinder bohren im Holz

Unsere eigene Mondlandung

Nach der Landung überlegten meine Jungs und ich, was wir am restlichen Nachmittag tun könnten. Ich schlug vor, dass wir gemeinsam etwas aus Holz bauen sollten.

Holz Steuerpult

Meine Jungs wurden sofort kreativ. Dani hatte die Idee, eine Mondlandungssteuerung aus Holz zu bauen. Tobi war eher weniger von Weltraumromantik ergriffen und wollte eine Windglocke bauen. Lucas hingegen wollte ein kleines Haus für unsere neuen Igelbewohner im Garten bauen.

Junge bohrt im Stahl

So begannen wir alle zu basteln, während ich mit meinem Rollstuhl hin und her rollte. Für die Windglocke musste Tobi Stahl sägen, was sich als nicht so einfach wie Holzarbeiten herausstellte. Und als wir versuchten, ein Loch zu bohren, merkten wir, dass ich es nicht anzeichnen konnte, weil mir die Metallkörner fehlten. Um ein Abrutschen des Bohrers zu verhindern, muss man die Bohrstelle zuvor mit einem kleinen Loch markieren – das nennt man “ankörnen”. Dieses Video hat eine gute Erklärung wie du Metall Körnen und Bohren kannst. Also ab zum Baumarkt, und das Basteln konnte weitergehen.


Dani hat für sein Steuerpult Holzstücke und Nagel benuzt. Ich habe ihn ganz alleine gelassen, er kann bereits mit Säge gut umgehen, und ich habe eher Lucas unterstützt. Nachdem Dani mit seinem Steuerpult fertig war, war ich begeistert. Es sah so großartig aus, dass es schade gewesen wäre, es nicht zum Leben zu erwecken. Ich holte eine MakeyMakey heraus (dazu mehr in meinen nächsten Blogs), Dani verband mit einer leitenden Klebefolie seinen Steuerpult, und wir starteten unser gutes altes Kerbal Space Program. Wir bauten eine Rakete und simulierten eine Mondlandung mit Danis Controller. Es hat enorm viel Spaß gemacht, obwohl die Landung gar nicht so einfach war. Wir mussten es mindestens drei mal probieren bis wir es geschafft hatten. Und übrigens hier noch was Tobi mit seiner Windglocke geschafft hat.

Endlich eine Rube-Goldberg-Maschine gebaut

Am nächsten Tagen waren Lucas und Tobi nicht da, und Dani war gelangweilt. Da ich immer noch an meiner Webseite arbeiten musste, schlug ich vor, dass er etwas aus Kapla bauen sollte. So entwarf er eine Dominospiel-ähnliche Struktur, die mich plötzlich an eine Rube-Goldberg-Maschine erinnerte.

Das gab mir eine verrückte Idee. Ich zeigte Dani dieses Video, und er war begeistert. Also ließ ich die Webseite ruhen, und wir begannen, etwas Großes zu erschaffen. Ich hatte immer schon davon geträumt, eine Rube-Goldberg-Maschine zu bauen, hatte aber nie wirklich Zeit dafür gefunden. Und mein Traum war es, ein Katapult zu integrieren.

Katapult aus Holz

Dani baute das Grundgerüst, und dann erzählte ich ihm von meiner Katapult-Idee. Er war sofort dabei. Wir aßen als Familie Eis und bastelten aus übriggebliebenen Holzstücken ein Katapult nach dieser Anleitung. Wir haben es aber bisschen nach unseren Bedürfnissen angepasst.

Daraus entstand eine tolle Idee… Wie wäre es, wenn wir den Controller, den wir gestern gebaut hatten, integrieren würden? Nun ja, da begannen die Schwierigkeiten. Wir verbrachten drei Stunden damit, die Maschine zum Laufen zu bringen, aber es wollte nicht klappen. Wir waren langsam frustriert, als schließlich Maria auftauchte und uns rettete. Sie machte ein paar kleine Änderungen, und plötzlich funktionierte es.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, als die Rakete endlich gestartet ist. Dieser Erfolg war ein Zeichen für mich, dass ich meine Webseite jetzt endlich online stellen sollte. Und das habe ich auch gemacht. Ich hoffe, ihr werdet Freude daran haben, von Zeit zu Zeit über unsere Bastelprojekte zu erfahren.


Danke an die Houston Team

Meine Webseite könnte nie Aufheben ohne die Leute im Groundcontrol. Sie haben mir sehr viele wertvolle Tipps und Feedback für meine Webseite gegeben: Mariska, Nepomuc, Stefan, Misiak, Dawe, Apu

Bleibt auf Kurs, dein

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